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Die Diagnose Zöliakie stellt den Alltag Betroffener von heute auf morgen auf den Kopf! Über die Zutaten der täglichen Speisen hat man sich vor der Diagnosestellung kaum Gedanken gemacht. Der Gang zum Bäcker war ebenso normal wie rasch ein belegtes Brötchen vom Metzger. Meine Diagnose liegt nun gut 18 Jahre zurück. Gerne hätte ich ein Medikament gehabt, das mir erlaubt hätte, alles zu essen, ohne aufpassen zu müssen! Doch bis heute ist der konsequente Verzicht auf Gluten die einzige Möglichkeit, um beschwerdefrei zu bleiben. Selbst so manche Gluten-Pille, die in letzter Zeit auf dem Markt zu erhalten ist und die bei Zöliakie „helfen“ soll, erweist sich als nicht hilfreich.

Vor Kurzem entdeckte ich ein kleines Gerät, den Nima Gluten-Tester. Der handliche Sensor entdeckt Gluten ab 20 ppm in Nahrungsmitteln. Wow, das klingt doch super, oder? So muss es doch für Zöliakiebetroffene bei Einladungen oder im Restaurant schnell und einfach überprüfbar sein, ob die angebotenen Gerichte im Rahmen der glutenfreien Ernährung vertragen werden.

Nun habe ich den Nima Gluten-Tester genau unter die Lupe genommen. Im gelieferten Set sind ein Ladekabel, ein kleines Täschchen, die Testkapseln und ein Rädchen zum einfacheren Verschließen der Kapseln sowie eine Bedienungsanleitung enthalten. Die Anleitung ist kurz gefasst, übersichtlich gestaltet und gut erklärt. Schnell versteht man, wie die Testungen ohne großen Aufwand vonstattengehen. Man schraubt eine Testkapsel auf, gibt eine erbsengroße Menge Testgut in die Kapsel, verschließt diese und steckt sie in den Gluten-Tester. Der Sensor wird eingeschaltet, und bereits nach fünf Minuten erhält man die Auswertung. Während dieser kurzen Zeit vibriert das Gerät leicht, jedoch nicht so laut, dass man es nicht mit ins Restaurant nehmen könnte. Das Testergebnis wird mit Symbolen dargestellt: Eine Ähre bedeutet „Gluten gefunden“, ein Smiley „kein Gluten gefunden“ und ein Ausrufezeichen heißt, es gibt kein Testresultat.

Ich habe den Nima Gluten-Tester nun mehrmals getestet, unter anderem anhand von glutenfreiem Pudding. Der glutenfreie Pudding wurde richtig, also glutenfrei, ausgewertet. Bereits kleinste Glutenmengen können bei Zöliakiebetroffenen Symptome auslösen. Deshalb habe ich unter eine Portion Pudding 0,5 g Weizenmehl untergemischt, und der Sensor entdeckte die Zutat prompt.

Fotos: Links der glutenhaltige Pudding, rechts der glutenfreie Pudding.

 

Für Zöliakiebetroffene hat der Nima Gluten-Tester jedoch einen Haken! Die Testgenauigkeit ist zwar mit 96,9 % sehr hoch, aber als Zöliakiebetroffener muss ich mich 100 % glutenfrei ernähren! Zudem kann der Nima Gluten-Tester fermentierte Lebensmittel (z. B. Sojasauce oder Bier), alkoholische Getränke (z. B. Weine oder Spirituosen) und einige andere Lebensmittel nicht testen. Welche Lebensmittel das sind, steht in der Bedienungsanleitung. Für Zöliakiebetroffene erschwert diese Tatsache den Einsatz des Geräts. So muss zum Beispiel im Restaurant erst abgeklärt werden, ob die nicht zu testenden Lebensmittel verarbeitet wurden. Außerdem testet der Nima Gluten-Tester nur eine erbsengroße Menge. Fallen nun auf eine 100 % glutenfreie Pizza Krümel einer glutenhaltigen Pizza, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass der Sensor die glutenhaltigen Krümel entdeckt. Für mich als Zöliakiebetroffene ist der Nima Gluten-Tester leider NICHT ideal!

Für glutensensitive Personen, je nach Schweregrad (!) kann der Nima Gluten-Tester jedoch eine Hilfe sein. Das Testen mit dem kleinen, handlichen Sensor ist einfach, und die Testergebnisse zeigen sich binnen weniger Minuten. So hat man im Urlaub, bei Geburtstagseinladungen, im Restaurant und in der Firmenkantine schnell Klarheit über eventuelle glutenhaltige Speisen. Für glutensensitive Kinder und Jugendliche ist der Nima Gluten-Tester gut für Kindergarten und Schule. Sie können damit die Mahlzeiten im Hort oder in der Mensa überprüfen. Kleinere Kinder benötigen eventuell die Hilfe von Erziehern beim Zuschrauben der Testkapseln, aber die Durchführung der Testung und das Ablesen des Ergebnisses ist kinderleicht und zu 96,9 % genau.